Mittwoch, 23. November 2016

(Ver)-Wandlung einer Kirche...

... welche in den Jahren 1616/1627 erbaut, im 18. Jahrhundert barockisiert wurde und 1876 den Stil der Neorenaissance erhielt.

 Foto Copyright: Andi oisn

In den letzten Jahren wurden immer wieder zeitgenössische Künstler eingeladen und sukkzessive erfolgte eine Umgestaltung der Außenansicht, aber auch des Kirchenraumes. In dieser Form, ist es die einzige Kirche in unserer Stadt, die eine derartige Umgestaltung erfahren hat und die Meinungen dazu, sind wahrlich sehr kontroversiell.


Kirchenfenster einmal anders
Die Säulen im Innenraum wurden mit Spiegelstücken ummantelt

16 Kommentare:

  1. Puh...mich kannst du momentan sprachlos sehen. Also ich kenne zwar Kirchen die farblich aussen umgestaltet werden, aber so extrem wie deine gezeigte habe ich noch nie von gehört. Mag ich die Gestaltung mit den Worten, nicht wirklich, aber auch vielleicht weil ich da keinen Bezug zu finden kann, also keine Bedeutung drin erkenne. Mag ich es innen? Die Spiegelgestaltung ist noch ok, allerdings muss ich ehrlich zugeben das mich der Fußboden allein schon "kirre" machen würde. Ein grausames Muster und sowas von unruhig. Für mich nicht passend in einem Ort in dem man die Ruhe finden möchte. Ebenso passt in meinen Augen die orangefarbene Strichmalerei nicht zum Aufbau.

    Ich bin zwar tolerant aber irgendwie fehlt mir die Harmonie. Wahrscheinlich wird sie aber auch einige Anhänger haben und finden.

    Was hat du denn dabei empfunden?

    Liebe Grüsse

    N☼va

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    1. Liebe Nova , mir erging es genau so wie Dir!
      Ich war so baff erstaunt über diese Umgestaltung, dass ich diesen Beitrag verfasste.
      Diese Spiegelungen, der Tischaltar als Modell eines Sarkophages, diese Unruhe.
      Diese Pfarre will ihr Kirche nicht als Ausstellungsort sehen, sondern als Ort für Begegnungen.
      Es werden Messen in Spanisch und Englisch (auch für eine Afrikanische Glaubensgemeinschaft) gehalten.
      Ich mag Kirchen, egal ob Barock, Rokkoko oder sonst irgendeines Baustils, wenn sie so "laut" herüberkommen, wie diese auch, nur zum Ansehen.
      Aber richtig wohl fühle ich mich in einfachen, schmucklosen Kirchen, die mir die Möglichkeit zur Einkehr bieten.
      Solltest Du Interesse haben, führt der folgende Link zu Erklärungen warum welche Materialien verwendet wurden.
      (Spiegel)
      http://kunst.st-andrae-graz.at/category/home/

      Ja, für den lieben Gott lässt man sich etwas einfallen.

      Liebe Grüße über den "Teich" ;-))
      Elisabetta

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  2. Servus Elisabetta,
    auf der einen Seite möchte ich erfreut ausrufen "na endlich ein neuer Weg" - die "Kirche" (gemeint sind die weltlichen Vertreter) gibt den Künstlern auch eine zeitgemäße Plattform.
    Auf der anderen Seite ist diese Gestaltung dem "Einkehr suchenden" wohl zu "laut".
    Die Außengestaltung ist mir ehrlich gesagt auch etwas zu "schräg" und zu "litfaßig".
    Aber ich finde es super, dass du das alles zeigst !!!!!!!!
    Es sind tolle Künstler tätig geworden - werde mich in deren Leben noch kundig machen.
    Schönen Gruß,
    Luis

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    1. Lieber Luis, Du, als Künstler hast natürlich wieder einen ganz anderen Zugang zu diesem Thema und wie Du sehr richtig sagst "....gibt den Künstlern eine zeitgemäße Plattform".
      Ich hätte mir halt nur eine etwas sanftere Wandlung gewünscht.
      Aber nachdem ich ja fern davon bin, ein Kirchengeher zu sein, suche ich mir meine Einkehrmöglichkeit ohnedies in der Natur.

      Liebe Grüße
      E.

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  3. Liebe Elisabetta,

    das kann ich mir gut vorstellen, dass die Meinungen da sehr geteilt sind. Ich bin absolut nicht gegen alles Moderne. Wobei ich mit der Kunst im allgemeinen so meine Probleme habe. Nicht alles was mir als Kunst offeriert wird, halte ich persönlich für Kunst. Auch gibt es für mich Orte, wo man es einfach lassen sollte.

    Nun zu Deiner Frage: Wenn der Zuspruch bleibt, werde ich das Projekt auch im nächsten Jahr weiterführen. Dann würde ich mich natürlich sehr darüber freuen, wenn Du auch mit dabei bist.

    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Liebe Jutta, zwei Meinungen - eine Wellenlänge.
      Auch ich bin in dieser Hinsicht, eine Spur altmodisch und halte nichts davon "jede" sogenannte moderne Kunst gut zu heißen.
      Ein Zitat von Ephraim Kishon ist mir da ein kleiner Schalk im Nacken :
      "Ich glaube nicht, daß die moderne Kunst Gaukelei ist - ich weiß es."

      In bezug auf die Farbe Rot, werde ich ja noch sehen wie es werden wird - ich verfolge ja die Einträge permanent.

      Liebe Grüße
      Elisabetta

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  4. Also ich finde diese Gestaltung sehr interessant. Sie reizt zum Drumherumlaufen, zum Hineingehen, zum genauen Schauen, zum Sich Zeit nehmen, zum Staunen, zum Sich Auseinandersetzen ...
    Danke für´s Zeigen.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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    1. Danke Dir liebe Heidi für Deinen Kommentar und es freut mich, dass Du diese Ansicht hast.
      Das ist ja das Interessante an zeitgenössischer Kunst, die Einen lehnen sie halb oder ganz ab und die Anderen finden sie "zum Auseinandersetzen" - letztendlich entstehen bzw. sind immer schon gewisse Strömungen entstanden, die für jeden annehmbar waren bzw. sind.

      Liebe Grüße und hab einen schönen Tag
      E.

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  5. ein aus meiner sicht hochinteressantes und geglücktes experiment, das grundsätzlich unanschauliche (=gott) auf dem weg über reflexion und graphik "anschaulich" zu machen. allerdings glaube ich, daß sich das publikum an diesem stil sattsehen wird: der reiz des neuen wird nicht für immer vorhalten. macht nix: hier haben wir es mit einer "installation" zu tun, die mobil ist und flexibel. wäre ich dort kustos, ich würde das interieur ohnehin nach wechselnden themen ausrichten, sei es es je nach anlaß oder nach einem fixen zeitraster.

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    1. Hallöchen ;-)
      Das liebe ich so an den Kommentaren, dass jeder SEINE Sicht der Dinge niederschreibt, damit die anderen - wenn sie möchten und es zulassen - nachdenklich werden.
      Ich persönlich hätte in diesem Kirchenraum keinen Platz für Gott gefunden, zu sehr war ich mit den Eindrücken des Ungewohnten beschäftigt.
      Das Unanschauliche anschaulich zu machen - dieser Satz gefällt mir.

      Danke
      und Liebe Grüße

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  6. Liebe Elisabetta,
    die orangeroten Strich-Zeichnungen sind mir zu heftig, ich mag Kirchen am liebsten wenn sie ganz schlicht sind.

    Lieben Gruß
    Kirsi

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    1. Liebe Kirsi, als ich diese Zeichnungen sah, habe ich "Laie" sogar gedacht, jemand hat einen Sprüh-bzw. Graffiti Anschlag verübt. ;-(
      Ja, schlicht und einfach sind sie mir auch am liebsten.

      Liebe Grüße und hab ein schönes Adventwochenende ;-)
      E.

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  7. Ursprünglich wollte ich Dir zum ZiB kommentieren und stolpere buchstäblich über diesen anderen Post, der mich magisch angezog...

    ...ungewöhnlich, kommt mir spontan sofort in den Sinn. Es scheint bewusst auf einen Stilbruch künstlerisch gearbeitet worden zu sein. Ungewöhnliche Spiegelungen, plakative Riesenschrift, grell und laut - und spätestens in diesem Moment weiß ich: Weniger ist mehr. Dieser Ort der Begegnung, der Besinnung wird somit zum Jahrmarkt. Was eigentlich schade ist, denn der Ansatz ist absolut begrüßenswert.
    Ich denke weiterhin an den von mir sehr verehrten Künstler Hundertwasser, dessen Stil ich so schätze, dass ich einen kalligraphischen Kurs in der vhs dazu anbiete. Wie hätte er es gemacht!?

    Letztlich, liebe Elisabetta sehe ich persönlich in jedem Wäldchen mehr Örtlichkeit zum Gebet als in mancher Architektur, so vollendet sie sein mag.

    Liebe Grüße von Heidrun

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    1. Liebe Heidrun,
      Deine Worte treffen sich mit meinen Gedanken und stimmen überein.
      Auch mir ist diese Veränderung viel zu "laut", lässt mich nur ungläubig schauen und staunen und verfehlt eigentlich die Wirkung, die eine Kirche als Ort der Besinnung haben sollte.
      Der Stil von Hundertwasser ist ja fröhlich und bunt und könnte evtl. für manche Menschen auch ein Zuviel an "Lebendigkeit" bedeuten, aber es wäre EIN Stil und nicht ein Konglomerat verschiedenster (Kunst?)-Richtungen.

      Vielleicht setzt der Pfarrer auch auf den Gewöhnungseffekt?

      Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
      E.

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  8. Hallo Elisabetta,

    sicher ein sehr gewagtes Projekt, das Zündstoff für heftige kontroverse Diskussionen liefert. Ich bin irgendwie schockiert fasziniert. Ich kann meine Raktion auf diesen Post nicht anders beschreiben. Die Spiegelmosaike an den Säulen finde ich sehr unruhig. Sie würden mich nerven. Die orangefarbigen Linien sind auch nicht mein Geschmack. Sie entsprechen aber unserer unruhigen Zeit und sie bringen etwas Moderne in den barocken Pomp und Protz (den ich im Übrigen auch nicht mag!). Die abstrakten Krchenfenster finde ich sehr gut. Sowas mag ich.

    Aber insgesamt ist mir das alles etwas zu viel, aber sehr mutig, sehr gewagt, eben schockierend faszinierend.
    Ich freue mich, diesen Beitrag gefunden zu haben.

    Viele liebe Grüße
    von Dieter (dem zum heutigen ZIB nix einfiel)

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    1. Hallo Dieter!
      Ich freue mich, dass Dich dieser Beitrag zu einer Reaktion veranlasst hat und Du einen Kommentar geschrieben hast. Das Verständnis für Kunst und vor allem der Geschmack für die verschiedensten
      Stilrichtungen ist ja wirklich sehr unterschiedlich, aber mir geht es wie Dir - zu laut, unruhig, ablenkend, zu wenig besinnlich.
      Wie Heidrun schon geschrieben hat, ist jeder Ort in einem Wald, geeigneter sein Gebet zu verrichten, als ein Ort in dieser "Ausstattung".

      Neue Woche - neues ZIB - ;-)

      Herzliche Grüße und eine schöne Adventszeit
      E.

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