Unglaublich viele Menschen haben versucht, dieses Gedicht zu interpretieren. Zwischen der Annahme, dass nur die Blume gemeint sei über die Rilke geschrieben habe und dem Vergleich mit einem Menschenleben (auch seinem eigenen), dem Werden, Vegehen und der Erinnerung, finden sich viele Zeilen im Rilke-Forum und ähnlichen Quellen. Jeder hat seine eigene Empfindung und Auffassung vertreten, aber es bleibt eine Vermutung.
Blaue
Hortensie
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind
diese Blätter, trocken, stumpf und rau,
hinter den
Blütendolden,die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von
ferne spiegeln.
Sie spiegeln es verweint und
ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und
wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett
und Grau.
Verwaschnes wie an einer
Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr
geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
Doch
plötzlich scheint das Blau sich zu verneuern
in einer von
den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor
Grünem freuen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit und kommt gut durch die restliche Woche.
Mit lieben Grüßen
Elisabetta 💖
Ist doch immer wieder schön, auch das man die Freiheit hat für sich selbst seine Interpretation zu finden. Sowas kann auch sehr gut zu schönen Gesprächsrunden beitragen.
AntwortenLöschenIch finde es passt absolut zur Hortensie, die ich auch so gerne mag, aber bis dato kein Glück damit hatte. Vielleicht versuche ich es mal an einem anderen Standort.
Deine gezeigten Blüten sind jedenfalls wunderschön, und genau so soll auch dein Rest der Woche werden.
Liebe Grüssle
N☼va
Liebe Elisabetta,
AntwortenLöschendieses Gedicht von Rilke kannte ich noch gar nicht und freue mich, dass ich es hier bei dir lesen kann. :-)
Zunächst einmal sei gesagt, dass gerade die blauen Hortensienbälle, wenn sie ihre Farbe ändern, wunderschön für Dekorationen jeder Art geeignet sind.
Das "Sein", das "Vergehen" kann man an deinem tollen Foto sehr gut beobachten und so ist es auch bei uns Menschen, nur dass viele sich mit dem Altern schwer tun.
Ich glaube auch, dass zwischen den Zeilen von Rilkes Gedicht viel zu lesen ist, was man auf den Menschen übertragen kann. :-)
Liebe Grüße und hab einen schönen Wochenteiler
Christa
Rilke - für mich definitiv der beste Dichter aller Zeiten. Ich finde ja immer, dass man solche Gedicht nicht zerreden und kaputt interpretieren, sondern einfach auf sich wirken lassen sollte :)
AntwortenLöschenLG, Varis
Liebe Elisabetta,
AntwortenLöschenauch mir ist dieses Gedicht von Rilke bisher nicht bekannt gewesen.
Wunderbar hat er in Worte gefasst, wie gerade Hortensien es schaffen, bis ins hohe (welke) Alter hinein herrlich auszusehen und uns immer noch kraftvoll zunicken. Gerade die letzten Zeilen sind so lebensbejahend und positiv....
liebe Grüße
moni
ein wunderschönes Gedicht
AntwortenLöschenes passt ja sehr gut auf die Hortensien mit den wechselnden und vergehenden Farben im Herbst
ein schönes Bild dazu
liebe Grüße
Rosi